(Bericht von Petra Makowika)
Der Abend des 04.09.2011 stand im Zeichen der nächtlichen Himmelsjäger Vampir und Co am Gewässer des ASV Petri Heil 04 in Wersten.
Mehr als 30 Kinder und deren Eltern waren gekommen, um sich das heimliche Leben der nächtlichen Jäger erklären zu lassen. Der Naturfotograf und Fledermaussachverständige Rolf Niggemeyer faszinierte durch seinen excelenten und lebendigen Vortrag Jung und Alt. In den von ihm gemachten 3 D Fotografien konnten die Flattermäuse auf einer Großleinwand bestaunt werden, die so ganz nebenbei, der nächste, zoologische Verwandte des Menschen in Europa sind.
Die Flifis erfuhren, dass es weltweit 1000 bekannten Arten gibt, 300 davon alleine stellen die Familie der fliegenden Hunde. 24 Arten leben bestätigt in Deutschland. Davon sind die bekanntesten und häufigsten Arten die Wasserfledermaus, der große Abendsegler und die Zwergfledermaus. Dieses kleine Flugwunder ist z.B. nur 4-7 Gramm schwer und passt bequem in eine Streichholzschachtel. Erstaunt erfuhren die Anwesenden, das der in Südamerika beheimatete „Vampir“ eine äußerst soziale Art der Mahlzeit pflegt. Das „Opfer“, in der Regel Kühe wird nur einmal von einem Tier geritzt. Danach stellen sich alle anwesenden Vampirfledermäuse geduldig auf und warten, bis sie an der Reihe sind. Wer noch nicht satt ist…schwupp. .stellt sich wieder hinten an.
Alle Arten der Fledermäuse sind in Deutschland strengstens geschützt. Als Insektenfresser und Mückenschreck sind Fledermäuse ein unverzichtbarer Bestandteil der heimischen Fauna. Vielleicht haben sie auch Lust, in ihrem Garten oder Balkon ein freundliches Ambiente für die Flattertiere zu schaffen. Wichtigste Voraussetzung sind hierfür natürlich Insekten. Angelockt werden sie durch stark duftende Blumen und Stauden, die auch nachts ihre Blüten geöffnet haben. Hierzu gehören z.B. die Nachtkerze, der Phlox und der Sommerflieder, die auch ganz nebenbei keine allzu großen Ansprüche an ihren Standort stellen.
Artgerechte Fledermauskästen runden den „Fledermausgarten“ ab. Und dann werden sie hoffentlich in der Dämmerung herangeflattert kommen…..
Rolf Niggemeyer hatte allerdings noch mehr zu bieten als seine ohnehin schon hervorragende Fledermausabhandlung. Er stellte den Kindern „Tübi“ vor, einen 7 jährigen, großen Abendsegler, der bei ihm zu Hause im Wohnzimmer lebt. Nur mit einer Ausnahmegenehmigung darf Tübi bei Rolf Niggemeyer leben, da er von seiner Mutter verstoßen wurde und eine Handaufzucht ist. Die Kinder bestaunten das winzige Tierchen, denn noch nie hatten sie die Gelegenheit, eine Fledermaus aus nächster Nähe zu sehen und zu hören.
Danach ging es bewaffnet mit Fledermaus-Detektoren raus in die Dämmerung an den See, um die Himmelsjäger live zu hören und zu sehen. Es dauerte auch nicht lange, da konnte man den Jagdruf hören und die „Flugzwerge“ schwirrten im Tiefflug über den See und den Köpfen.
Ein herrlicher, informativer Abend ging zu Ende. Dank Herrn Niggemeyer haben die Flifis viel gelernt und werden sicherlich ihren Blick bewusst nun öfter in der Dämmerung gen Himmel richten. Wieder ein wichtiger Schritt für uns, der das Bewußtsein schärft, Platz zu schaffen und zu erhalten in unserer Welt für die lautlosen Jäger der Nacht.
Mir persönlich hat übrigens die Mopsfledermaus am besten gefallen………
Petra Makowika
Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns bei diesem gelungenen Tag, tatkräftig unterstützen!!
Zeitungsbericht der Rheinischen Post war in der Ausgabe vom 08.09.2011